BarryMcGee in der Jubiläumsausstellung im MUCA München

Barry McGee in der MUCA Collection München

Wer ist Barry McGee?

Barry McGee wurde 1966 in San Francisco, Kalifornien geboren. Dort schloss er 1991 an dem San Francisco Art Institute sein Studium mit Schwerpunkt auf Malerei und Druck ab. Bereits vor seiner akademischen Laufbahn startete McGee sehr früh sein künstlerisches Schaffen. 1980 begann er in seiner Heimatstadt Wände zu bemalen. Er arbeitete unter dem Pseudonym „Twist“ und erlangte als solcher Bekanntheit. Barry McGees frühe Kunst im öffentlichen Raum, die sich oft mit dem stressigen Leben im urbanen Umfeld auseinandersetzt, ist von einem Gefühl der Melancholie durchzogen. 

Er selbst sieht seine Graffitis als eine Art visuelle Kommunikation: Durch die Anbringung seiner Werke im öffentlichen Raum finden diese Zugang zu einem breiteren Publikum, als sie es in einer Galerie oder einem Museum je könnten.

Nachdem er seine Tags überall in San Francisco und benachbarten Städten verbreitet hatte, sehnte sich der Künstler aber nach einer Ausdehnung seiner Arbeit. Somit fanden seine Arbeiten den Eingang in die Galerieräume. McGee gilt als Pionier in der Galerieszene, da er als einer der ersten Street Art-Künstler damit angefangen hat, die Wände in den Galerien zu bemalen. 


Was ist die "Mission School"?

Zusammen mit anderen Absolventen des San Francisco Art Institutes gründet McGee die Mission School. Diese Lowbrow-Kunstrichtung lehnt sich stark an die Volkskunst sowie die Comic- und Graffiti-Kunst der 1970er und 1980er Jahre an. Unterschiedliche Werke dieser Kunstrichtung werden, entgegen üblichen Konventionen, bewusst als zusammengedrängte Cluster ausgestellt. Weitere Vertreter dieser Kunstbewegung sind etwa Ruby Neri, Dan „Plasma“ Rauch und Margaret Kilgallen.

Wie arbeitet Barry McGee?

McGee ist stark durch die Graffiti-Kunst der 1970er und 1980er, mexikanische Murals und Installationen anderer Künstler beeinflusst. Als Medium verwendet er neben Leinwand, Papier und Farbe auch Materialien wie Holz und Metall. Seine Installationen bestehen oft aus gebrauchten und weggeworfenen Gegenständen, wie Glasflaschen und Sprühdosen. Die Werke zeichnen sich durch abstrakte, geometrische Struktur aus, die häufig Schriftzeichen beinhalten. Seine einzigartige Zusammensetzung aus abstrakten Farbfeldern und –mustern ist mittlerweile ikonisch geworden.

Seine Zeichnungen, Gemälde und Installationen spiegeln die zeitgenössische, urbane Kultur wider. Dabei reflektieren und kritisieren sie die Reizüberflutung an Werbung, welcher der moderne Mensch im urbanen Raum täglich ausgesetzt ist. Zu McGees Markenzeichen gehören karikaturistisch gezeichnete Gesichter, die oft mit verwirrten oder traurigem Blick in Gedanken versunken scheinen. Diese Portraits sind sowohl Symbole für alle Menschen, die auf der Straße leben müssen, als auch Träger seiner soziopolitischen Kommentare.

Das Werk Untitled (Surfboards) von 2021 von Barry McGee in der 25 Years-Jubiläumsausstellung im MUCA München

Barry McGee IN DER "25 YEARS"- AUSSTELLUNG IM MUCA MÜNCHEN

In der MUCA-Ausstellung „25 Years“ (06.10.2022-10.09.2023) in München waren unter anderem zwei von McGee gestaltete Surfboards zu bewundern.

Die Kunstwerke veranschaulichen McGees Entwicklung im Umgang mit geometrischen Mustern. Inspiriert von islamischen Ornamenten, zeigen diese Werke seine Entwicklung vom bekannten Graffiti-Künstler zum gefeierten zeitgenössischen Künstler des 21. Jahrhunderts.

"The Street Market" von Barry McGee auf der Biennale

Barry McGee genießt hohe Anerkennung und Einfluss innerhalb urbaner Kunstbewegungen. Besonders beliebt ist er in den Surfer-, Skater- und Graffiti-Szenen. Seine Arbeiten wurden in Einzel- und Gruppenausstellungen in den unterschiedlichsten Galerien ausgestellt und gehören mittlerweile zu dem Repertoire des Museum of Modern Art in New York, des San Francisco Museum of Modern Art, des Berkeley Museum of Art und Pacific Film Archive und vieler weiteren Institutionen.

Internationale Bekanntheit erlangte McGee, als seine Werke 2001 in der Kollektiv-Installation „The Street Market“ bei der Biennale in Venedig ausgestellt wurden. Daraufhin stieg der Wert seiner Kunstwerke so drastisch an, dass sie von den Straßen San Franciscos gestohlen wurden.

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